Der einfache Krawattenknoten oder four in hand Krawattenknoten, benannt nach den gebundenen Halstüchern der Kutscher des 18. Jahrhundert in London, die den Knoten einfach gebunden hatten zum Schutz vor Wind und Nässe, und four in hand, weil meist 4 Pferde angespannte waren (four in hand = 4 Zügel in der Hand), hat eine leichte Asymmetrie ist schlank und länglich und passt insbesondere zu sportlich-lässiger Kleidung. Er ist leicht zu binden, passt zu allen Krawatten und mit Ausnahme von sehr breiten Kragen sonst zu allen Kragen und ist damit auch für den Anfänger geeignet.
Nicht vergessen: Den Hemdkragen zuknöpfen.
Wichtig: Wenn der Knoten fertig ist, sollten beide Enden etwa gleich lang sein und die Gürtelschließe berühren. Bei einem sehr großen Mann wird das nicht immer gelingen, dafür ist die Krawatte mit durchschnittlich 1,45 m Länge zu kurz. Allenfalls die Breitseite des Binders wird sich in Bundhöhe einpendeln, das dünne Ende dagegen ein ganzes Stück weiter oben.
Nach dem Krawattenknoten kommt der „final touch“.
Wenn Sie das Krawatten binden knotentechnisch gemeistert haben, geht es an die hohe Schule des Krawattenstylings. Sie verlangt, dass vor dem endgültigen Zuziehen eine Delle in das breite Ende gedrückt wird, und zwar kurz unter dem Knoten. Der Fachmann nennt sie „dimple“, was so viel wie Grübchen heißt. Einen sachlichen Grund gibt es dafür zwar nicht, aber die Seide wirkt durch die kleine Vertiefung einfach üppiger und der Knoten bekommt einen Hauch von lässiger Eleganz. Bei Krawatten aus bedruckter Seide hält sich der „dimple“ häufig nicht lange, das Material ist in der Regel einfach zu glatt. Besser klappt es mit griffigen Jacquards.
Ob man das schmale Ende nun noch durch die Schlaufe oder das Etikett schiebt, ist eine geradezu philosophische Frage. Der englische Gentleman würde es in jedem Fall tun, der italienische verzichtet lieber darauf. Und wer hat Recht? Keiner von beiden, es ist wieder mal Geschmackssache. Allerdings spricht einiges für die südländische Auffassung. Denn die Krawatte erinnert mehr an ein verwegen geschlungenes Seidentuch, wenn beide Enden locker aus dem lose gebundenen Knoten hängen.
Wer das Krawatte binden lernt, bekommt es als Grundgesetz mit auf den Weg, dass beide Enden auf gleicher Höhe sein sollen oder das breite Ende etwas über das schmale hinausragen darf. Auch hierzu haben die eleganten Italiener ihre eigene Meinung. Für sie ist ein schöner Knoten wichtiger als alles andere. Doch leider bekommt der Knoten in manchen Fällen nur dann das richtige Volumen, wenn er vor allem aus dem breiten Ende gebunden wird. Deshalb ist das längere schmale Ende südlich der Alpen kein seltener Anblick. Wer sich in der Vergangenheit schon einmal darüber gewundert hat, kennt nun den Grund.
Dieser Krawattenknoten kommt mit der geringsten Anzahl von Schlingungen aus. Der Knoten ist entsprechend klein, weshalb der Kentknoten auch oft „kleiner Knoten“ genannt wird. Er ist besonders für große Männer geeignet, weil er 1 oder gar 2 Schlingungen weniger hat und damit die Krawatte etwa 6 cm länger wird. Trotz der wenigen Schlingungen ist er aber nicht einfach zu binden. Man braucht den bestimmten Dreh, damit der Knoten auch sitzt.
Der fertige Kentknoten ist klein und asymmetrisch. Er sieht gut aus bei kleinen Kragen mit einem engen Kragenausschnitt. Sie können den Kentknoten auch nehmen, wenn Sie einen besonders schwerer voluminösen Krawattenstoff haben und natürlich, wenn Ihnen die meisten Krawatten zu kurz sind.
Der Doppelknoten oder auch Prince Albert Krawattenknoten ist eine Steigerung des einfachen Krawattenknotens indem eine weitere Wicklung um den schmaleren Teil der Krawatte erfolgt. Dadurch wird der Krawattenknoten deutlich volumiger und braucht mehr Platz am Kragen. Er ist gut für den hohen Kentkragen und Haifischkragen und für alle langen Kragen geeignet. Ebenfalls sind schmale geschmeidige Krawatten besser geeignet als füllige und solche mit rauen Stoffen. Kleinere Männer kämpfen häufig mit zu langen Krawatten. Egal wie sie es anstellen, die Enden hängen immer deutlich zu weit über die Gürtelschließe hinab. Ihnen hilft es, das breite Ende ein zweites mal herumzuwickeln. Wer einen besonders großen, dabei aber länglichen Knoten bevorzugt, wie ihn übrigens auch die Italiener sehr schätzen, sollte den Prince Albert unbedingt beherrschen. Der Ablauf des Bindens ist weitgehend mit dem des Four-in-hand oder einfachen Knotens identisch.
Der einfache oder auch kleine Windsorknoten ist dem doppelten Windsorknoten sehr ähnlich, nur dass die zweite Wicklung von innen durch die Schlaufe entfällt. Er ist an seiner bauchigen, kegelförmigen Form erkennbar und eignet sich für Hemden mit dicht beieinander liegenden Kragenecken und auch für Button-down Kragen. Vom Volumen her liegt der einfache Windsorknoten zwischen dem einfachen Knoten und dem doppelten Windsorknoten. Und damit Ihr Krawattenknoten wirklich perfekt aussieht, kommt noch der final touch.
Der doppelte oder große Windsorknoten benannt nach dem Herzog von Windsor, der diesen Krawattenknoten populär machte, ist ideal für Hemden mit weit auseinander sitzenden Kragenecken geeignet, wenn also der Zwischenraum eines weit gespreizten Kragens ausgefüllt werden soll wie beispielsweise dem Kentkragen und dem Haifischkragen. Dieser Krawattenknoten ist sehr verbreitet, erfordert aber etwas Übung und ist damit eher für den Fortgeschrittenen geeignet. Der Knoten ist etwas größer und damit nicht gerade für dick gefütterte Krawatten geeignet. Der Knoten hat eine perfekte Dreiecksform.
Beim Windsor handelt es sich um einen Doppelknoten. Deshalb verbrauchen Sie dafür einen großen Teil des breiten Endes und müssen es dementsprechend zu Beginn sehr weit auf der rechten Seite herunterhängen lassen.
Auch beim Windsor sollte das breite Ende mit der Spitze etwa in Höhe des Hosenbundes enden. Das schmale Ende sollte kürzer sein oder gleich lang. Bei kleineren Männern kommt das häufig nicht perfekt hin. Damit das breite Ende in der richtigen Höhe endet, kann das zu lange schmale Ende dann unter den Hosenbund gesteckt werden.
Für sehr große Männer ist der Windsor häufig nicht geeignet, da er als doppelter Knoten so viel Krawattenlänge aufbraucht, dass der Binder einfach zu kurz wird. Und zur Vollendung des perfekten Knotens der final touch.
Quelle: Krawattenknoten.org